Die Vollversammlung der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) im Herbst 2015 ernannte den Eisenstädter Bischof Ägidius J. Zsifkovics, Österreichs Mitglied der COMECE, zum Koordinator der Arbeitsgruppe Flucht, Migration und Integration. Zentrale Aufgabe ist die Koordination, aber auch die öffentliche Repräsentation und Vermittlung der kirchlichen Position sowie die Erarbeitung von Konzepten für ein gemeinsames, europaweit koordiniertes Vorgehen der Kirche zu Fragen über Flucht, Migration und Integration.
In dieser Funktion hat Bischof Zsifkovics ein Dokument erarbeitet, das die COMECE-Position zu Flucht, Migration und Integration zur Sprache bringt. Mit Bezug auf die Katholische Soziallehre und die Enzyklika „Caritas in Veritate“ von Papst Benedikt XVI. wird sowohl auf das grundlegende Menschenrecht auf Asyl für jene, die zum Schutz des eigenen Lebens und des Lebens ihrer Familien zur Emigration ihres Landes gezwungen werden, als auch auf das Recht und die Verantwortung souveräner Staat zum Schutz ihrer Grenzen und zur Regulierung von Immigration „nach den Maßgaben der Gerechtigkeit, der Barmherzigkeit und in Respektierung des Gemeinwohls“ verwiesen. Grundvoraussetzung, um „eine allgemeine Kultur des Willkommenseins und der Akzeptanz von Pluralität mit den Erfordernissen des Gemeinwohls in Einklang zu bringen“, sei wechselseitiges Vertrauen der Staaten, Gesellschaften und Individuen. „Verantwortungsbewusste und großzügige Offenheit auf der Grundlage von realistischen Möglichkeiten“ sei die „angemessene Haltung von Staat, Gesellschaft und Individuum gegenüber unseren leidenden Mitmenschen, die Opfer von Krieg, Terrorismus und anderen Formen der Gewalt (...) geworden sind“.
Letztlich müssten die Nöte von Flüchtlingen und Migranten, die unsere Nächsten seien, als „Aufruf an die Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns“ verstanden werden, die verbreitete Kultur eines ungezügelten Individualismus und zwanghaften Konsumismus durch eine Zivilisation der Liebe und des Friedens zu ersetzen, die die unveräußerliche Würde des Menschen und das Wohl der Völker vereint, heißt es in dem Dokument.
Nähere Infos: www.comece.eu