„Laudato si´“ bedeutendes Sozialschreiben

Katholische Sozialakademie Österreichs (ksoe): Neues Rundschreiben von Papst Franziskus  zu Klima- und sozialer Gerechtigkeit ist Stachel und Mutmacher. Die Aussagen des Papstes sind von Zuversicht getragen.

„Die neue Enzyklika ist ein bedeutendes und innovatives Sozialschreiben, das zur rechten Zeit kommt“, sagt Magdalena Holztrattner, Leiterin der ksoe (Kath. Sozialakademie Österreichs) als Reaktion auf die erste Sozialenzyklika von Papst Franziskus.

„Mit Blick auf die notwendige Große Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft hin zu Klima -  und sozialer Gerechtigkeit ist das neue Schreiben von Papst Franziskus ein Stachel im Fleisch der Mächtigen und Verantwortlichen – in Österreich, in der EU und weltweit - , aber auch ein Mutmacher für uns alle, dass ein gutes Leben für alle Menschen möglich ist“, so Holztrattner. „Insbesondere für die Armen in aller Welt sind die Aussagen von Papst Franziskus wichtige Hoffnungsstreifen am Horizont.“

Aus Sicht der ksoe wird mit der Idee „des ganzen Hauses“ unterstrichen, dass wir uns immer mehr als „eine einzige Menschheitsfamilie“ verstehen müssen und eine „universale Solidarität“ nötig ist. Gemeinsam gilt es, nach Lösungen suchen. Wesentlicher Faktor ist der gesellschaftliche Dialog.


Die neue Enzyklika bezeichnet die ksoe in mehrfacher Hinsicht als innovativ:

Es ist dies das erste Soziallehre-Dokument mit einem derart eingehenden Akzent auf die Verbindungen von sozialen und ökologischen Fragen, was allerdings schon vorbereitet war durch andere päpstliche Dokumente wie „Caritas in veritate“ und „Centesimus annus“.

 

Das Rundschreiben ist daher viel mehr als nur eine „Öko“-Enzyklika:

Im Mittelpunkt der Enzyklika steht das „gemeinsame Haus“, d.h. die Ökumene. Mit Ökumene sind die ganze Erde und auch der Dienst der ChristInnen an der Welt und die Einheit aller Menschen gemeint. „Oikos“ (das Haus) ist die gemeinsame Sprachwurzel sowohl von Ökumene, als auch von Ökologie und Ökonomie. Auch beim Wirtschaften muss es – wie im ursprünglichen Sinn - um das „Ganze des Hauses“ gehen.

 

Zentrales Anliegen von Papst Franziskus ist ein würdiges Leben für alle und eine nachhaltige Entwicklung für alle Menschen in Einklang mit der Erde. Aus dieser Perspektive sind Ökologie und Soziales untrennbar verbunden und zwar mit einer globalen Perspektive. Ökologisches Handeln ist als eine Frage der Gerechtigkeit zu verstehen.

 

Aus christlicher Sicht ist die Erde ein gemeinsames Haus, und der Mensch dazu berufen, mit diesem sorgsam umzugehen anstatt dieses zu beherrschen.

 

Im Mittelpunkt des Lehrschreibens steht die „ökologisch-soziale Krise“. Die Konsequenzen des derzeitigen Produktions- und Konsummodells sowie der verfestigten Machtstrukturen -  deren Auswirkungen insbesondere die Armen von heute und auch künftige Generationen zu tragen haben –  werden von Papst Franziskus ausführlich dargelegt.

 

Die Enzyklika schöpft aus der christlichen Theologie der Schöpfung und aus der christlichen Spiritualität. Dabei bezieht sie verschiedene Traditionen mit ein: die orthodoxe (namentlich: die Aussagen des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios), die evangelische wie auch die katholische Theologie.

 

Sie macht auch auf Stellungnahmen von Bischofskonferenzen in verschiedenen Teilen der Welt aufmerksam.

 

Der Papst verweist weiters auf die Traditionen anderer Weltreligionen (z.B. Judentum, Islam) und zitiert Stellungnahmen internationaler Institutionen, Vereinbarungen und Initiativen zum Schutz der Erde, wie das Kyoto-Protokoll oder die Erd-Charta.

 

Anlass zur Hoffnung

 

Entlang des ganzen Dokuments wird zur Partizipation, Kreativität und Zusammenarbeit aufgefordert. Der Papst appelliert nachdrücklich an die PolitikerInnen, sich an Transformationsprozessen zu beteiligen.

 

„Laudato si´“ wertschätzt das zahlreiche Engagement von Menschen für das Anliegen „des gemeinsamen Hauses“: in den verschiedenen Kirchen und Religionen, in der Zivilgesellschaft.

 

Papst Franziskus unterstreicht die Notwendigkeit von Veränderungen, aber auch die Fähigkeit von Menschen zur Kooperation. Das Dokument ist von Zuversicht getragen.

 

Der Weg zu Veränderungen und zum Frieden führt aus Sicht von Papst Franziskus wesentlich über den Dialog. Einseitige (wirtschaftliche) Sonderinteressen, die dem Gemeinwohl schaden, werden deutlich kritisiert.

 

Soziallehre in progress

 

Bisherige Anliegen der Soziallehre (die universelle Bestimmung der Güter der Erde) werden aus der Perspektive von heute weiter vertieft und konkretisiert: Wasser, Ozeane, Wälder oder die Atmosphäre werden als globale Gemeingüter betrachten.

 

Ein theologisches Dokument

 

Das Dokument ist ein theologisches Abhandlung, das auf Konsequenzen aus dem christlichen Glauben für die Praxis hinweist. Es ist ein „spiritueller Impuls“ für ChristInnen und gleichzeitig eine Reflexion, die allen Menschen guten Willens angeboten wird - in Hinblick auf eine gemeinsame Suche nach einer besseren Welt für alle.

 

Die Tatsache, dass das Dokument mit den Worten des „Sonnengesang“ des hl. Franziskus beginnt, unterstreicht den zutiefst spirituellen Charakter des Rundschreibens.

 

„Laudato si´“ ist ein sehr reichhaltiges und komplexes Dokument, das viele Dimensionen der Gesellschaft mitberücksichtigt. Es erfordert daher eine eingehende Lektüre.

 

Terminhinweis für MedienvertreterInnen:

Die ksoe wird am 24.6. (8.30 – 10.00 Uhr) einen ausführlichen Kommentar zur Enzyklika präsentieren. Input-GeberInnen: Metropolit Arsenios Kardamakis (Orthodoxe Bischofskonferenz in Österreich), Paloma Fernández de la Hoz (ksoe) und Heinz Hödl (Weltdachverband katholischer Entwicklungsorganisationen).

Die MedienvertreterInnen sind sehr herzlich – wie auch VertreterInnen aus Kirchen, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft -  dazu eingeladen!

Zeit: 8.30 Frühstück, 9-10 Uhr inhaltlicher Teil

Ort: JesuitenFoyer, Bäckerstraße 18, 1010 Wien

Rückfragehinweis und Anmeldung:

Markus Blümel, ksoe Öffentlichkeitsarbeit: markus.bluemel@ksoe.at, Tel: 01/310 51 59-70

 

Katholische Sozialakademie Österreichs

Catholic Social Academy of Austria

A-1010 Wien, Schottenring 35/DG

 

T:  +43-1-310 51 59

F:  +43-1-310 68 28

offic[at]ksoe.at

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Hl. Papst Johannes Paul II.

Trausdorf, 24. Juni 1988

..... "Liebe Christen der Diözese Eisenstadt! Im Geist des heiligen Martin überschreitet ihr auch die Grenzen eurer Heimatdiözese. Diese ist sich mit ihrem Bischof der Brückenfunktion bewußt, die ihr gerade zu den Völkern Osteuropas hin habt. Ihr seid bereit, mit ihnen Kontakte zu pflegen und auch mit ihnen zu teilen, materiell und geistig." .....

Dominik Orieschnig, Sprecher der Diözese Eisenstadt, über den aktuellen Bau eines Zauns zur Grenze nach Ungarn im Interview mit Radio Vatikan

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