Höhepunkt des Martinsjahres in Szombathely und Tours

Festgottesdienst mit Papst-Gesandtem Duka und Bischof Zsifkovics - Offizielle Eröffnung der "Via Sancti Martini" in Frankreich

Budapest-Paris, 1.7.2016 (KAP) Zur Halbzeit des internationalen Gedenkjahres zum 1.700. Geburtstag des heiligen Martin von Tours veranstaltet der Martins-Geburtsort Szombathely am 9. und 10. Juli ein großes internationales Katholikentreffen der Martinspfarren aller Länder. Kirchenstaatsekretär Miklós Soltész, Ungarns Bischöfe und tausende Gläubige werden erwartet, zudem auch aus Prag Kardinal Dominik Duka als offizieller Vertreter des Papstes sowie eine von Bischof Ägidius Zsifkovics geleitete Delegation aus Eisenstadt. Bereits dieses Wochenende feiert Martins Wirk- und Sterbeort Tours ihren Heiligen.

Barmherzigkeit und Nächstenliebe als die zentralen Botschaften Martins sind die Hauptthemen des vielfältigen Programms in der Stadt nahe der burgenländischen Grenze, die die Nachfolgerin der einstigen Römersiedlung Savaria ist. Zentrales Ereignis ist am Sonntag ein Festgottesdienst mit Duka und dem scheidenden Ortsbischof Andres Varas um 9.30 Uhr auf dem Emlekmü-Hügel der Stadt. Rund um diesen wird derzeit ein Festgelände mit Bühnen und Zelten errichtet, wo unter dem Motto "Erfahre die erhebende Liebe und gib sie weiter" Konzerte, Kinderprogramme, biblische Spiele und Theateraufführungen dargeboten sowie Sozialaktionen veranstaltet werden.

Kardinal Duka hob in einer Vorab-Mitteilung der Erzdiözese Prag die Aktualität des Heiligen aus der Römerzeit hervor. Martinus habe die Not der Menschen seiner Umgebung wahrgenommen und darauf mit guten Taten reagiert. Durch seine Mantelteilung mit dem Bettler sei er ein Vorbild der gelebten Barmherzigkeit geworden. "Martin ist einer der ersten, die ohne Märtyrertum zu Heiligen wurden. Sein Heldentum liegt in der Art, wie er sein Christsein gelebt und tugendhaft, frei und verantwortungsvoll umgesetzt hat", so der Papst-Gesandte. Dadurch sei Martin zum Patron der Soldaten und Reisenden, aber auch der Armen und Gefangenen geworden.

Als Vielreisender ist Martin auch Namensgeber eines derzeit revitalisierten europäischen Wegenetzes auf den Spuren des heiligen Bischof aus dem 4. Jahrhundert. Daran erinnert ein Jugendtreffen am 15. Juli, bei dem junge Pilger aus Tours nach Szombathely kommen und fünf Tage bleiben, um den Geburtsort des Patrons ihrer Erzdiözese kennenzulernen. Bereits am 20. Juni trafen 60 Fußpilger aus dem 150 Kilometer entfernten Pannonhalma (Martinsberg) ein; mit einer Wallfahrt in die Gegenrichtung ab 16. Juli soll die Verbindung beider ungarischer Martinsorte gestärkt werden.

Parade, Harley-Rallye und Weitpilger

Deutlich weiter wandern Pilger, die derzeit den gesamten 2.500 Kilometer von Szombathely bis nach Tours gehen und dieses Wochenende in der Stadt an der Loire erwartet werden. Mit ihrem Eintreffen wird der "Via Sancti Martini" offiziell und mit einem großen Fest, an dem sich neben der Erzdiözese und der Stadt Tours auch der Europarat und das Centre Culturel Europeen Saint Martin de Tours beteiligen, eingeweiht. Geplant ist dafür u.a. eine Parade mit internationalen Delegationen der Martinsorte im Stadtzentrum sowie die Enthüllung der renovierten Statue auf der Kuppel der Martinsbasilika, deren Verankerung ein Sturm Anfang 2014 beschädigt hatte.

In der gotischen Kathedrale Saint-Gatien gibt es am Samstagabend ein Konzert von Chören aus Szombathely und Tours. An der Fassade soll ab diesem Tag auch den ganzen Sommer über allabendlich mit Einbruch der Dunkelheit eine Ton- und Licht-Show stattfinden. In Marmoutier am anderen Loire-Ufer, wo Martin einst ein bedeutendes Kloster gründete, veranstaltet die Diözese Tours ein "Geburtstags-Picknick". Hier gibt es zudem an insgesamt 16 Abenden zwischen dem 8. Juli und dem 28. August knapp zweistündige Nachtführungen. Auf den Martinswegen der Touraine findet am ersten Juli-Wochenende eine Harley-Davidson-Rallye statt.

Soldat, Missionar und Bischof

Martinus wurde wahrscheinlich im Jahr 316 in der Stadt Sabaria geboren, dem heutigen Szombathely. Der Sohn eines römischen Tribuns trat auf Wunsch seines Vaters in die römische Armee ein. Nach seiner Bekehrung ließ sich Martin mit 18 Jahren taufen, quittierte den Militärdienst und wurde zunächst Missionar. Seit 371 war er Bischof von Tours an der Loire; er starb am 8. November 397 in seiner Diözese. Das Grab des fränkischen Nationalheiligen und Patrons u.a. auch der Schneider, Bettler, Geächteten und Kriegsdienstverweigerer in Tours ist eine bedeutende Wallfahrtsstätte. Diözesanpatron ist Martin u.a. in Szombathely, Eisenstadt, Mainz, Rottenburg und Buenos Aires.

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Hl. Papst Johannes Paul II.

Trausdorf, 24. Juni 1988

..... "Liebe Christen der Diözese Eisenstadt! Im Geist des heiligen Martin überschreitet ihr auch die Grenzen eurer Heimatdiözese. Diese ist sich mit ihrem Bischof der Brückenfunktion bewußt, die ihr gerade zu den Völkern Osteuropas hin habt. Ihr seid bereit, mit ihnen Kontakte zu pflegen und auch mit ihnen zu teilen, materiell und geistig." .....

Dominik Orieschnig, Sprecher der Diözese Eisenstadt, über den aktuellen Bau eines Zauns zur Grenze nach Ungarn im Interview mit Radio Vatikan

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