Burgenlands Pfarren bieten 700 Notquartiere für Flüchtlinge an

Beispielhafte spontane Hilfsaktion der Pfarren in der Diözese Eisenstadt – Allein im Südburgenland über Nacht bis zu 140 Plätze geschaffen

 

Im Zuge einer spontanen Hilfsaktion gelingt es den Pfarren der Diözese Eisenstadt zur Stunde, rund 700 Notquartiere für Flüchtlinge buchstäblich über Nacht zur Verfügung zu stellen. "Meine Hochachtung gilt dem Engagement und Idealismus der vielen Menschen in den Pfarren, die dank einer beispielhaften Entschlossenheit und Hilfsbereitschaft von einem Tag auf den anderen hunderte provisorische Unterkünfte für schutzsuchende Menschen auf der Flucht bereitgestellt haben", so der diözesane Koordinator für die Flüchtlingsunterbringung, Markus Zechner.

Waren es bis Montagnachmittag noch rund 560 Plätze, die in Pfarrheimen und Klosterräumlichkeiten für Flüchtlinge spontan geschaffen wurden, kamen über Nacht weitere 130 bis 140 Notschlafstellen dank der Pfarren Jennersdorf, Mogersdorf und Deutsch Kaltenbrunn hinzu. In Jennersdorf sind mindestens 30 ehrenamtliche Helfer engagiert, das als offener Begegnungsraum und pfarrlicher "Ankerplatz" konzipierte Pfarrheim, die sogenannte "Arche", wurde kurzerhand zu einem Zentrum der Hilfe und Solidarität: 70 Menschen finden hier zur Stunde ein Dach über dem Kopf, Unterkunft, Verpflegung und die Möglichkeit der Regeneration.

Viele Familien mit Kindern

"Wir haben Turnmatten in die Arche gebracht und provisorische Schlafplätze eingerichtet. Um 5 Uhr früh sind etwa 70 Menschen, die meisten aus Syrien und Afghanistan, mit einem Bus von Nickelsdorf gekommen. Unter ihnen sind zahlreiche Familien mit Kindern, denen die Strapazen der Flucht und die Traumata einer von Krieg, Not und Gewalt geprägten Vergangenheit ins Gesicht geschrieben sind", so Pastoralassistent und Diakon Willi Brunner, der gemeinsam mit Stadtpfarrer Dechant Norbert Filipitsch und einem Freiwilligenteam die Hilfe in der Pfarre Jennersdorf koordiniert.

Man habe sich über Nacht gut auf die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet, Mitarbeiter der Pfarre richteten das Quartier ein, bereiteten die Essensversorgung und die Bereitstellung von Hygieneartikel und Kleidung vor. "Auch wenn die meisten Menschen, die schon seit so langer Zeit auf der Flucht sind, nicht wissen, wie es weitergeht, ist die Stimmung ruhig und gefasst. Trotz drückender Sorgen sind die Schutzsuchenden nicht resignativ. Vor allem die alleinstehenden Männer wollen ohne längeren Aufenthalt weiterreisen, gerade die vielen Familien sind jedoch stark erschöpft und bedürfen dringend der Regeneration und Ruhe", sagte Brunner, der auch die Hilfsbereitschaft seitens der Ortsbevölkerung hervorhob. 15 freiwillige Helfer seien in der Nacht im Einsatz gewesen, Dienstagfrüh wurden sie durch rund 15 neue Freiwillige ersetzt.

"Wir sind bereit"

In der 1.700-Einwohner-Gemeinde Deutsch Kaltenbrunn wurden im katholischen Pfarrhof spontan 30 Schlafplätze bereitgestellt: "Wenn die Plätze in Absprache mit dem diözesanen Flüchtlingskoordinator Markus Zechner freigegeben werden, sind wir ab heute Abend bereit, schutzsuchenden Menschen provisorisch Unterkunft zu geben", sagte Pfarrer Viktor Oswald. Acht ehrenamtliche Helfer und ein Rotkreuz-Mitarbeiter seien im Einsatz, um die Notschlafplätze einzurichten. Zusätzlich zur Akuthilfe plane die katholische Pfarrgemeinde, längerfristige Unterkünfte und Betreuung für ein bis zwei Familien anzubieten, so der Pfarrer. Auch die evangelische Pfarrkirche von Deutsch Kaltenbrunn hat Plätze für die Akutbetreuung bereitgestellt.

Mindestens weitere 30 provisorische Unterkünfte konnten in dem 646-Seelen-Ort Mogersdorf dank des Engagements von Pfarrer Anton Pollanz und seinem Team errichtet werden. "Wir sind vorbereitet, auch wenn wir zu Stunde keine genauen Informationen haben, ob und wann Flüchtlinge zu uns gebracht werden. Wir können als Übergangslösung Schlafplätze für ein oder zwei Nächte im Pfarrheim anbieten", so Pfarrer Pollanz. Man habe alles Nötige besorgt, um rasch und effektiv kleine Schlafgelegenheiten aufzustellen. "Unser Team an Helfern ist auf Abruf zur Stelle und jederzeit einsatzbereit."

Zu den nun 130 bis 140 neuen Notquartieren haben Pfarren der Diözese Eisenstadt von Apetlon bis Zurndorf, von Eisenstadt bis Illmitz bereits 560 Plätze für schutzsuchende Menschen auf der Flucht bereitgestellt, die aktuell auch in Anspruch genommen werden. So konnten in Eisenstadt im Dompfarrzentrum und im Haus der Begegnung insgesamt etwa 150 Plätze eingerichtet werden, in den Pfarrheimen von Apetlon, Kittsee und Illmitz ebenso wie in Klosterräumlichkeiten von Frauenkirchen jeweils 60 Plätze. 50 provisorische Unterkünfte wurden im Haus St. Nikolaus in Neusiedl, je 30 in Nickelsdorf und Zurndorf, je 15 in den Pfarrheimen von Mönchhof und Weiden geschaffen. Das Pfarrheim von Gattendorf stellt 20, jenes von Neusiedl 10 Notquartiere für die Akutversorgung bereit. 

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Hl. Papst Johannes Paul II.

Trausdorf, 24. Juni 1988

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